Vor ganz langer Zeit
lebten diese Kinder da, wo ich aufgewachsen bin
Auch früher gab es schon hochsensible Kinder
Mein Opa und ich. Das war früher immer ein "Traumgespann". Wenn ich in meiner Kinderwelt mir gewünscht habe, eine Fahrradtour zu machen, hat er alles stehen und liegen lassen und ist mit mir gefahren. Unbewusst hat er sich das Kindliche erhalten, obwohl er als junger Mann eingezogen wurde und als Soldat in Stalingrad war. Er hat mich sehr geprägt und vieles, was ich heute noch weiß über Natur, Tiere und Garten, weiß ich von ihm. Er hat mich immer so gelassen, wie ich war.
Mein Opa ist oben, das ganz rechte Kind und war sicherlich Hochsensibel und hatte ADS.
Einmal Landei, immer Landei
Die einen leben auf dem Land, die anderen in der Stadt. Ich gehöre zur Fraktion der Landbewohner. Auch heute noch. Heute lebe ich mit meiner Familie und meinem Hund im Taunus. Alles grün, frische Luft, viel Bäume und vor allen Dingen: Ruhe
Nach langen Arbeitsjahren im sozialen Bereich und einer betreuten Grundschule arbeite ich jetzt freiberuflich als Sozialtherapeutin in meiner Praxis. Manchmal gibt es Zufälle im Leben, die nicht einfach so passieren. Aus meiner Gesundheitspraxis , die ich 2018 eröffnet habe, ist jetzt ein Raum für Familien entstanden.
"Natürlich Du", ein Raum für Familien, wo man angenommen wird wie man ist. Hier geht es um Hilfe, Begleitung und Verständnis. Ich widme mich neurodivergenten Kindern und ihren Familien. Hier speziell um ADHS und ADS. Obwohl ich diese Begriffe gar nicht nennen mag, weil es diese Kinder schon wieder in ein großes Fass wirft, wo sie doch eigentlich gar nicht hineingehören.
Aber wieder zu mir. Ich habe jetzt in meiner Aufarbeitung für diese Seite festgestellt, dass ich eine Mischung aus ADS und ADHS habe. ADS war mir schon immer klar. Ich habe früher überall gestanden und habe mich in die Wolken geträumt. Und, das Beste daran: man hat mich gelassen.
Ohne Diagnosen und in der Freiheit, die sich mir bot, hatte ich eine tolle Kindheit. Ich war immer ein Frühaufsteher und Samstags, wenn es keine Schule gab, ging es schon früh in die Brombeeren. Meine Oma hat sich immer gefreut, wenn da ein gepflückter 5 kg Eimer stand, wo sie Marmelade kochen konnte.
Ein Bauernhof in Westfalen ist für mich der Inbegriff von Kindheit. Du hast die Natur, ich hatte einen eigenen kleinen Garten, ich hatte Katzen und Hunde und viele Freunde zum Spielen. Das waren meine Groß-Cousins und Cousinen, die um die Ecke wohnten. Nachmittags war es gesetzt, dass man sich auf der Straße traf zum Spielen.
Ich denke immer wieder gerne daran zurück und es hat mich geprägt. Ein Leben für mich ohne Natur: undenkbar. Unsere Urlaube heute gehen immer in die Berge. Das sind immer Kraftorte zum Auftanken. Ich brauche diese Energie.
In der Schule habe ich gar nicht so prägende Einschnitte, außer dass ich nie eine Leuchte war in Physik, weil der Lehrer immer Physik für Jungen gemacht hat. Heute liebe ich die Physik und interessiere mich dafür. Gerade für Werner Heisenberg, der die Physik auch philosophisch darstellt.
Philosophie, auch die gehört zu mir und ich liebe es mit Kindern zu philosophieren. Die Antworten hauen einen oft um. Leider geht es ja in unserem Schulsystem immer darum, wie komme ich von A über B nach C. Viele der neurodivergenten Kinder kommen von A nach C, über ihren Weg. Will aber keiner hören, weil du über B musst. Alles veraltet.
Ein Projekt, dass ich für Kinder aus meiner Erfahrung entwickelt habe ist der "Schubladenbaum".
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schnell man dort landet und wie schwierig es ist, da wieder rauszukommen. Aber bitte nicht verzweifeln. Eigentlich geht es ganz einfach. Man muss sich nur selbst besser kennenlernen. Einen Blick auf seine Fähigkeiten haben und schon ist die Schublade leer.
Ich bin ja 58 Jahre alt und liebe es, so viel im Leben schon kennengelernt zu haben. Kennenlernen von Menschen, von Kindern, der Natur, wie sie dir nützlich ist, gelebte Spiritualität, die früher normal war, altes Wissen, stetiges Lernen, Gemüseanbau, gesundes Essen erzeugen und verarbeiten und noch so vieles mehr.
Ganz begeistert bin ich immer, wenn ich liebe Menschen finde, die so leben wie ich. Einfach schön.
Was ich mir immer vorgenommen habe, war ein Buch zu schreiben. Habe ich geschafft und ich schreibe auch weiter. Ganz stolz bin ich auf meine kleine Reihe "Eila unterwegs". Das sind, ich sage immer Küchentischgeschichten, die jeder lesen kann. Wichtig ist nur, dass ich eine Geschichte habe, in der das Motto existent ist: erleben - verstehen - begeistern.
Die Leser mögen es auch und die Reihe geht weiter mit wunderbaren, tiefgründigen Themen. Mehr kann ich noch nicht verraten.
Da sind wir fast am Ende. Ich habe ein Schild, wo es heißt:
"Das Leben ist ein Märchen.
Das Ende schreibst Du selber"
Ich kann nur jeden ermuntern, das Schreiben anzufangen, denn Du bist der Baumeister deines Lebens und jeder von uns hat das Beste verdient und vor allen Dingen glücklich zu sein.
Petra