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Gesundheitspraxis in der Zeitung
Heute war ich durch einen grossen Artikel in der Zeitung. Es ging um die Corona Zeit und einer ganzen Umfrage zum Thema Heimat. Ich habe mich gefreut und der Artikel wurde doch sehr viel grösser, als ich gedacht habe. Vielen Dank an den Usinger Anzeiger und Michelle Götz.


"Erlöse mich von dem Bösen!"
“ Erlöse uns von dem Bösen!“
Den Satz habe ich gerade gehört in einem Interview von Monika Gruber. Bin ich schon wieder beim Thema Glauben. Die letzte Zeit habe ich gedacht, schreib mal was Lustiges, keiner liest deine moralische Keule. Ich find es im Moment aber so gar nicht lustig. Eins ist mir die Woche wieder klar geworden. Alles was wir tun und was wir machen, tun wir für uns. Wenn ich denke, ich muss was schreiben, dann tu ich das, unabhängig davon, wer es sonst noch liest, in erster Hinsicht, für mich. Wenns nach mir geht, hätten wir hier eine gute Welt. Wir leben in Frieden, mit Empathie, Ehrlichkeit, Gleichberechtigung, mit der Natur, wir helfen uns gegenseitig. Haben wir aber alles nicht. Manchmal werde ich verrückt, weil ich es nicht ändern kann. Ich kann mich aber ändern. Mein Leben. Viele ärgern sich über viele Dinge, lassen sie aber weiter geschehen. Das ändert doch nichts. Ich will euch nicht bekehren, aber denkt doch mal drüber nach. Erlöse uns von dem Bösen, heißt es im Vater unser. Sehr komisch, ich hab lange nichts mit Glauben zu tun gehabt, aber im Moment ist es ein für mich präsentes Thema. Allerdings nicht der Glauben der katholische Kirche. Was ist denn das Böse? Dein Arbeitgeber, die Regierung, dein Nachbar, deine innere Stimme, dein Kontostand? Für dich fühlt es sich bedrohlich an, oder? Böses hat was mit Angst zu tun und die geht im Moment um. Das schnürt die Leute ein. Du hast es aber in der Hand zu sagen: „Nein“. Du machst mir keine Angst mehr. Ich glaube, dass habe ich schon lange gesagt. Die größte Angst, ist die vorm Sterben. Ich bin da gelassen, mein Mann wird da immer verrückt. Ich glaube an das Leben nach dem Tod. Wenn ich sterben soll, dann ist das Schicksal. Aber alles andere kann ich beeinflussen. Ich sag immer: „Ich muss gar nichts, nur sterben“. So halte ich das auch. Eins kann ich sagen, wenn die Angst weg ist, kommt der Mut. Pfeift doch mal drauf, probiert was anderes. Was soll passieren? Vielleicht was wunderbares Neues. Ich hab keine Lust mehr drauf von allen gesagt zu bekommen, wie mein Leben geht. Das weiß ich für mich schon selber und da braucht es auch nicht viel dafür. Überlegt die Konsequenzen, wenn ihr die aushaltet, dann los. Was mir gerade in den Kopf kommt ist das Gedicht von Dietrich Bonhoeffer „Von guten Mächten wunderbar“ , da heißt es:
13. Oktober 2020

Gedicht Dietrich Bonhoefer " Von guten Mächten wunderbar"
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.
Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.
Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.
Lass warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so lass uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Dietrich Bonhoeffer, Von guten Mächten, in seinem Brief an Maria von Wedemeyer aus dem Kellergefängnis des Reichssicherheitshauptamts in Berlin, Prinz-Albrecht-Straße, 19. Dezember 1944. Erstmals veröffentlicht 1951 in: Eberhard Bethge (Hrsg.), Dietrich Bonhoeffer. Widerstand und Ergebung. Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft.
Er war inhaftiert im KZ Flossenbürg und wurde 19 45 wegen dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus gehängt.
Das meine ich mit Mut. Für seine Dinge einstehen, zu sich stehen. Wenn es so sein soll, auch bis zum Tod.
Petra Kaufmann
Eine Familie hat viele Generationen und viele Schicksale. Lass es nicht zu, dass du Träger von Emotionen wirst, die nicht zu dir gehören. Entscheide du, was du möchtest.

